Die Galerie Karin Büsch stellt in der Zeit vom 4. November bis zum
31. Dezember 2011 Arbeiten des Berliner Bildhauer, Grafiker und Maler
Dedo Gadebusch aus. Unter dem Motto
Menschen und Zeichen
Skulpturen und Zeichnungen
2000 bis 2011
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werden Bronzen, Eisenplastiken und Kreidezeichnungen der letzten zehn Jahre gezeigt.
Dedo
Gadebusch begann sein Werk in den späten 50er Jahren mit
groß-formatigen Eisenplastiken. Während in den folgenden Jahren eher
Bronze als Material im Vordergrund stand, kehrte er mit Beginn des
neuen Jahrhunderts zu seinem Ausgangsmaterial Eisen zuruück.
Im
Zentrum seines Interesses im gesamten Oevre befindet sich fast immer
die menschliche Gestalt, allein oder in Beziehung zu Anderen.
Standen in den 70-er bis 90-er Jahren meist drei-
dimensional konzipierte Bronzeplastiken im Vorder-
grund, so sind die hier vorgestellten Skulpturen
aus zweidimensionalen Elementen geschaffen; eine
gewisse Räumlichkeit wird nur durch Aneinander-
und Übereinanderfügen dieser Elemente erreicht.
Zu Beginn dieser Periode arbeitet Dedo Gadebusch
mit selbst gegossenen Wachsplatten, aus denen er
die Strukturelemente schneidet und aneinanderfügt.
Werden diese Wachsmodelle in Bronze gegossen,
ist jede Plastik ein Unikat, da beim Arbeitsprozess
die Wachsform verloren geht.
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Tänzerin 2001 |
Beim Gußvorgang schmilzt das Wachs aus der Form und wird durch Bronze
ersetzt, sodass die Form unwiederbringlich verloren geht (cire perdue)
und jede Plastik ein nicht reproduktionsfähiges Unikat ist.
Bei
der Weiterentwicklung dieser „zweidimensionalen“ Technik greift Dedo
Gadebusch auf das Material seiner Anfangsjahre zurück: Eisen. Aus bis
zu 10 mm dicken Eisenplatten schneidet er – ohne dass vorher eine
Skizze oder ein Modell angefertigt wird – freihändig Elemente. Der
Schneidbrenner wird hierbei wie ein Zeichenstift benutzt. Manchmal
führt der erste Arbeitsschritt bereits zu der fertigen Form, welche
dann nur noch auf einer Bodenplatte fixiert wird.

Paar 2002-1 |

Ineinander 2003 |

Homm. á Archipenko 2011 |
Oft
werden einzelne Elemente zusammen geschweißt, sodass Teile aus der
Fläche heraustreten und eine Dreidimensionalität suggerieren.

Paar 2003-1 |

Du 2011 |

König und Königin 2011 |
Da Dedo Gadebusch auch hier ohne Skizze oder Modell arbeitet, sind die Resultate dieser Arbeiten ebenfalls Unikate.
Die
ausgestellten Zeichnungen entstanden alle innerhalb eines Jahres. Es
sind farbige Kreidezeichnungen, von denen viele deutlich die
Handschrift des Bildhauers tragen.

Angolo 2000-59
-Musikant- |

Angolo 2000-67
-Baal- |

Angolo 2000-99 |
Sie greifen formal die Elemente der gleichzeitig entstandenen Serie von Kleinplastiken gleichen Namens auf.

Nudo 2000-5 |

Nudo 2000-7 |

Angolo 2001-1 |

Angolo 2000-80 |
Die
Bezeichnungen „Nudo“ und „Angolo“ beziehen sich auf formale Elemente
.“Nudo“ stellt die organische, menschliche Form in den Vordergrund. In
der Serie „Angolo“ splittert sich der menschliche Körper auf in
geometrische Formen, wobei manchmal die reinen geometrischen Formen
übrig bleiben und zu „Zeichen“ werden.

Signal 2003 |

Paar 2008-2 |

Zen 2009 |
Die
Grundformen, die Dedo Gadebusch einsetzt, sind so simpel wie ein
Alphabet; ihre Aussagekraft gewinnen sie erst durch die Kombination
dieser einfachen Grundformen.
Trotz
dieser einfachen Formelemente gelingt es Dedo Gadebusch, die gesamte
Palette menschlicher Gefühle auszudrücken, wie zum Beispiel im „Tanz“
aus dem Jahre 2011 und in der Grafik „Nudo 2000-22“.

Tanz |

Nudo 2000-22
-Spiel- |
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