Landschaften sind ein
oft wiederkehrendes Thema im Werk Dedo Gadebuschs. Die durch die
Landschaft vorgegebenen
Struktur-elemente ermöglichen ihm das Experimen-tieren mit
Farben, deutlich ablesbar an der häufigen Mehrfachbearbeitung
des gleichen Motivs mit immer neuen Leitfarben.
Beispiele hierfür sind die "Badalucco"-, "Montalto"-
und "Riva"-Bilder. Die Dörfer in der Nähe des
italienischen Domizils von Dedo Gadebusch mit ihren dicht aneinander
gedrängten und ineinander
verschachtelten Häusern sind immer wiederkehrende und oft variierte
Motive. Die Arbeitsweise reicht von sehr realistischen Elementen
(Badalucco 90) bis zu stark aufgelösten, fast abstrakten Srukturen
(Montalto 98-2).

Badalucco colla Luna
Zwei Zyklen nehmen
innerhalb der Land-schaften eine Sonderstellung ein: der "Cegno-Zyklus" und
die "Terra
Humana".
Der Cegno ist eine Bergregion mit einer ganz besonderen
Ausstrahlung. In vorchrist-licher Zeit soll sich dort ein Baal-Heiligtum
befunden haben, das heute ersetzt ist durch die Kirche der Schutzheiligen,
der "Madonna della Neve", des im Tal liegenden Dorfes Badalucco.
Ebenso angeregt durch den täglichen Anblick des Berges wie durch
die "Hundert Ansichten des Fuji'" von Hokusai soll auch
der "Cegno-Zyklus"
einmal auf hundert Bilder anwachsen. So wie Hokusai die "Einzelheiten
des Ortes mißachtet, um das Wesentliche der Bergform desto
eindeutiger herauszuarbeiten", reduziert Dedo Gadebusch den
Cegno auf die breite, buckelförmige Bergform und vermittelt
doch - oder gerade deswegen - einen starken Eindruck des Ortes.
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Der Zyklus "Terra Humana" verbindet, - wie schon der Name verdeutlicht
- die Form des menschlichen Körpers mit der Landschaft. In die Landschaft
eingebettet wird er Teil derselben.

Terra Humana
Gleichzeitig weist dieser Zyklus auf einen wichtigen
Teil der skulpturalen Arbeiten Dedo Gadebuschs. In der umfangreichen
Werkgruppe "Unter
Tempeln begraben" findet man die gleichen Verschmelzungen von
organischen und mineralischen, von menschlichen und landschaftlichen
Elementen
wie im Zyklus "Terra Humana". Die Anfänge des Zyklus "Unter
Tempeln gebraben" findet sich in den dem ligurischen Formenkreis
zugerechneten
"Ligurischen Baustellen". Diese Werkgruppe verbindet klassische
Elemente - das Gesicht in Marmor oder Bronze - als Anklang an die
frühen mediterranen
Skulpturen, mit dem modernen Baustoff Beton, der heute weitgehend
das Gesicht der mediterranen Architektur prägt.

Ligurische Baustelle I
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