Dedo Gadebusch hat
sich in der Werkgruppe "Helmets" wieder seinem bevorzugten
Sujet zugewandt: der menschlichen Gestlat. Unter dem Oberbegriff "Helmets"
sind zwei sich deutlich voneinander absetzende Arbeitsgruppen zusammengefasst:
die "Drivers" und die "Human Architecture".
Gemeinsam ist beiden Gruppen die Uniformierung und
Anonymisierung der dargestellten menschlichen Gestalten durch die
Reduzierung der Körper auf grafische Elemente. Die Köpfe sind behelmt
und die Gesichter glatte, unstrukturierte Flächen. Jede Individualität
ist aufgehoben. Übrig bleiben Gestalten als Symbol von Handlungen
oder Interaktionen mit anderen Gestalten. Trotz der Anonymisierung
ist deutlich zu erkennen, welcher Gemüts-zustand beschrieben wird
und in welcher Beziehung die einzelnen Gestalten zueinander stehen.
Drivers
Die früheste den "Helmets" zugeordnete
Skulptur ist "Helmets 1 - Sitzende Helm-figur". Die Formensprache
ist noch der damals entstandenen Kleinplastik Dedo Gadebuschs verbunden.
Der Körper, figural deutlich als solcher erkennbar, trägt einen gesichtslosen,
behelmten Kopf. Die aus der kauernden Stellung sich erhebende Gestalt
zeigt dennoch schon das Charakteristikum der "Helmets - Driver"-Gruppe:
die Bewegung.

Helmets 1 - Sitzende Helmfigur
Der sich in den Fahrtwind duckende
Motorradfahrer (Helmets 5 - Lonely Rider", die in der Familienkutsche
hintereinander sitzenden Gestalten, deren Vordere das Lenkrad mit
den Händen umklammert (Helmets 2 - Driver's Family),
oder
die sich ins Nichts hinabstürzende Gruppe (Helmets 13 - Fly,
don't drive" - sie alle bewegen sich. Selbst in der sich gegenüber
stehenden und dabei eng verbundenen Gruppe "Helmets 9" ist
das vom Größten
zum Kleinsten ausgeübte Machtgefälle wie eine Bewegung
deutlich spürbar.

Helmets 9
Die Formensprache ist gegenüber
der Kleinplastik minimiert: das Körperliche Element ist zwar deutlich
sichtbar, aber auf geometrische Formen reduziert. Alle Details
sind ausgespart. Die einzigen zugestandenen Accessoirs sind technischer
Art: das umklammerte Lenkrad, die in die Körperform integrierten
Räder. Bis auf den
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Helm über den strukturlosen Gesichtsflächen ist keine
Kleidung erkennbar, und doch wirken die Gestalten nicht nackt - Lenkrad
und Räder als technische Accessoirs suggerieren eine technische
Bekleidung.

Helmets 2 - Driver's Family
Human Architecture
În der Arbeitsgruppe "Helmets -
Human Architecture" will Dedo Gadebusch das Konzept einer neuen Sicht
auf Mensch und Technik umsetzen. Die Skulpturengruppen sind ausschließlich
auf den Elementen Kubus und Zylinder aufgebaut, den einfachsten Konstruktionselementen
der Architektur.
Ursprünglich waren alle "Human
Architecture"-Gruppen
Entwürfe für "Skulptur im Stadtraum", d.h., es
waren alles Entwürfe
für überlebensgroße Ensembles. Sie waren konzipiert
als motorisch angetriebnee, beleuchtete Szenarien, die durch unterschiedliche
Stellung
der Einzelelemente zueinander in Intervallen ihr Erscheinungsbild
variierten. Es sollten so Skulpturen entstehen, die sich selbst inszenierten,
um in einer zunehmend bewegten Umwelt nicht übersehen zu werden.
Die Dreiergruppe "Helmets 21 - Human
Architecture VI" wurde z.B. für den Potsdamer Platz entworfen. Für
das größte Element war eine Höhe von 6,80 m vorgesehen, das Wasserbecken
war quadratisch mit einer Kantenlänge von 16 m konzipiert.

Helmets 21 - Human Architecture VI
Die Elemente sollten in beliebigen
Intervallen ihre Stellung im Raum synchron ändern und durch variabel-farbige
Spots angestrahlt werden.
Mit den "Human Architectures" will
Dedo Gadebusch ein Konzept verwirklichen, das zeigt, wie sich Humanes
in einer technischen Umwelt behaupten kann, indem es deren Mittel
adäquat einsetzt.
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