Die Eisenplastiken stehen
am Beginn des künstlerischen Schaffens Dedo Gadebuschs als Bildhauer.
Nach einigen graphischen Arbeiten begann er Anfang
der 60er Jahre in München, das Material Eisen direkt mit dem Schneidbrenner
zu bearbeiten.
Er wählte das erst spät in der Bildhauerei eingesetzte Material "Eisen",
weil es ihn als Einziges die Möglichkeit bot, den Schöpfungsprozess
der Plastik bis zur Vollendung aktiv selbst zu gestalten. Bei allen
anderen metallischen, in der Bildhauerei eingesetzten Materialien
wird der mit dem Feuer verbundene Vorgang des Giessens in einer Giesserei
vollzogen, sodass genau dies der Prozessschritt ist, an dem der Künstler
normalerweise nicht aktiv mitwirkt. Nur die Bearbeitung des Eisens
mit dem Schneid- oder Schweissbrenner ermöglicht die direkte gestaltende
Arbeit mit dem Feuer.
Und gerade der Umgang mit Feuer hat für Dedo Gadebusch
etwas Magisches. Besonders die Dualität des Feuers als lebenserhaltendes,
gleichzeitig aber auch gefährliches und zerstörerisches Element hat
ihn von jeher fasziniert. Als Junge baute er Sylvesterraketen und
Knallkörper, wobei häufig die eher gefährlichen Aspekte des Geuers
zum Tragen kamen.

Barke II (1965)
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Auch seine Faszination
am Rauchen begründet er damit, dass es für ihn die Bändigung
und Beherrschung des Feuers quasi in der Hand ist: "Wie ein
kleines Lagerfeuer an der Spitze der Zigarette."
In dieser frühen Phase seines Schaffens entstanden
mehr als 60 zum Teil lebensgrosse Eisenplastiken, von denen sich
einige in Museen, andere in Privatbesitz befinden.
Ende 2002 greift Dedo gadebusch zum ersten Mal seit
den 60er jahren wieder zum Ausgangsmaterial seines plastischen Werkes:
Eisen. Oftmals ohne Vorlage freimit dem Schneidbrenner aus Eisenplatten
geschnittene Strukturen nehmen die klare Formensprache der frühen
Jahre wieder auf.

Paar 2002-1
Angeregt durch die aufgrund der räumlichen Begrenzung
kompakten und reduzierten Formen der zwischenzeitlich entstandenen
Linolschnitte, haben die neuen Eisenskulpturen eine Prägnanz,
die die der frühen Jahre noch übertrifft. Sie verleiht den jetzigen
Eisenskulpturen eine spielerische Leichtigkeit, wie sie sonst in
der Plastik nur selten erreicht wird.
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